Museumspflanzen und -tiere

Schon von weitem fallen die beiden stattlichen Linden des Museums auf. Die heute stadtbildprägenden Bäume wurden 1953 im Auftrage des damaligen Museumsleiters Willi Koch und dessen Stellvertreters Bruno Weber gepflanzt und stehen für den Wiederaufbau des Museums Haldensleben nach dem II. Weltkrieg.

Ein erst 2001 gepflanzter Maulbeerbaum soll daran erinnern, dass das Museumsgebäude 1866 als Volksschule errichtet wurde. Seit dem 18. Jahrhundert gab es wiederholt Ansätze zur Seidenraupenzucht, wobei diese Bäume als Futterpflanzen häufig auf Schulhöfen und anderen kommunalen Flächen gesetzt wurden.

Die alte Schulhofmauer aus rosarotem Sandstein trägt einen ganz besonderen „Garten“. Hauswurz, Mauerpfeffer und Tripmadam schützen nicht nur die Mauerkrone vor Witterungseinflüssen, sondern zieren besonders zur Blütezeit das historische Stadtbild an der Langen Straße.

Auf dem als kleines Freilichtmuseum des biedermeierzeitlichen Stadtlebens gestalteten Museumsgrundstück finden sich auch Kulturpflanzen mit regionalem Bezug. So wurde der Nathusius' Taubenapfel 1824 vom Gärtner August Dieskau in der Althaldensleber Baumschule von Johann Gottlob Nathusius gezogen.

Auch die 1837 nach Europa eingeführte Rosa persiana ist in der Region lange verwurzelt. Diese gelbblühende Rosensorte hat in einigen Hundisburger Bauerngärten überdauert und eine hierher stammende Ablegerpflanze ziert heute das Biedermeiergärtchen des Museums.

Im Biedermeiergärtchen finden sich vor allem Blütenpflanzen, von denen schon die Porzellanmaler der Biedermeierzeit inspiriert wurden. Zusätzlich ist hier eine Gartenpforte von 1847 ein besonderes Exponat. Die Sandsteinpfeiler stammen von einem Haldensleber Garten, dessen Eigentümer damals der Chronist Peter Wilhelm Behrends war.

Nicht nur auf dem Museumshof, sondern auch auf den Fensterbänken einiger Ausstellungsräume haben kulturgeschichtlich interessante Vertreter aus dem Pflanzenreich einen festen Platz. Dem Zimmergrün wird 2006 eine Sonderausstellung und ein gesonderter Abschnitt dieser Seite gewidmet.

Die lebendige Tierwelt ist im Museum Haldensleben durch eine regionale Haustierrasse vertreten. Das Deutsche Zwerghuhn wurde bis 1917 von Wilhelm Müller auf dem Klostergut Althaldensleben erzüchtet und bevölkert heute den winzigen Hühnerhof eines der winzigen Handwerkerhäuser des Museums. Meist sind aber nur Hennen zu bewundern, denn Hahn Hans hat andere Aufgaben.

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